Leseprobe Kennen Sie Nathalie Rülps
Herbstspaziergang
Das Laub der Zeit fällt von
Kastanienbäumen,
der Herbst geht mit Herrn Rilke durch
Alleen.
Man sieht´s am Blick: Die beiden Herren
träumen.
Wer nichts versäumt hat, hat nichts zu
versäumen,
wenn durch´s Gemüt die Abendglocken
wehn.
Das trübe Licht der Straßenlampen
gleitet
in grauen Fäden nieder zum Asphalt.
In warmen Stuben ist das Mahl
bereitet,
vom Rathausturm wird Smogalarm
verbreitet
(die Luft ist oben warm und unten
kalt).
Wer nichts versäumt hat, hat nichts zu
versäumen.
Sie alle fallen: Blatt für Blatt für
Blatt.
Die Steine quellen auf, die Ströme
schäumen,
man hat zu tun, den Unrat
wegzuräumen,
und Krankenwagen fahren durch die
Stadt.